Ein Tag in den Thermen

Die Thermen in der südlichen Toskana!

Als Thermen wurden größere öffentliche Badehäuser im Römischen Reich bezeichnet. Nicht nur in Rom selbst gab es öffentliche und private Bäder, sondern auch in der ganzen römischen Provinz. Die Thermen waren Orte der Kommunikation und des Zeitvertreibes: hier traf man sich, hier entspannte man sich von der Hektik der Stadt und vom Stress des Tages. Thermen boten zahlreiche Dienstleistungen, wie etwa Massagen, Gymnastikübungen, Maniküre und Schönheitspflege. Auch die Nutzung von heißen Dämpfen, Mineral- und Thermalquellen, zu therapeutischen Zwecken war bereits in vor-römischer Zeit verbreitet.

Heute gibt es bei den heißen Quellen (auch Spas oder Spa*) öffentliche oder private Gebäude mit Einrichtungen für die Verwaltung der Hydrotherapie. Das Wasser, das von der Wärmequelle zugeführt wird, ist bis zu 100°C heiß und ist meist mit der vulkanischen Vergangenheit der Gegend verwurzelt. Die Toskana ist bekannt für ihre Thermen und die berühmtesten sind wohl die Thermen von Saturnia.

*Übrigens: Spa ist kein englisches Wort, sondern kommt aus dem Lateinischen!  „Spa“ als Abkürzung für lat. Sanus Per Aquam, Salus Per Aquam oder Sanitas Per Aquam („Gesundheit durch Wasser“).

Die Thermen von Saturnia

Die Thermen von Saturnia sind eine Gruppe von heißen Quellen in der Gemeinde von Manciano, nur wenige Kilometer vom Dorf Saturnia entfernt, die im darunterliegenden Tal südöstlich vom Ort entspringen. Die Thermalquellen, welche die Bäder speisen, erstrecken sich über ein riesiges Gebiet, das sich vom Monte Amiata zum Fioratal und den Albegnahügeln erstreckt, bis sie die Ebene der grossetanischen Maremma bei Roselle (Thermen von Roselle) und bei Talamone (Thermen der Osa) erreichen.

Das schwefelhaltige Wasser sprudelt bei einer Temperatur von 37,5 ° C aus dem Boden und ist bekannt für seine therapeutischen Eigenschaften, zum Entspannung und fürs Wohlbefinden. Die wichtigsten thermischen Wasserfälle sind die “Cascate del Mulino”, in der Nähe einer alten Mühle und der Gorello, ein heisser Bach.

Ein Tag in den Thermen

Der Umfang der Quelle beträgt etwa 500 Liter pro Sekunde, was einen optimale Wasseraustausch gewährleistet. Im Quellwassers befinden sich folgende Elemente: Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid, Sulfat, Natron, Alkali, Erdelemente. Die Mineralsalze in Wasser gelöst belaufen sich auf 2,79 Gramm pro Liter.

Das Heilwasse ist ursprünglich Regenwasser vom nahe gelegenen Monte Amiata, einem erloschenen Vulkan, wo es duch den Boden sickert, seinen Weg durch das Gestein nimmt, sich dabei mit seinen heilsamen Substanzen anreichert und bei Saturnia wieder die Oberfläche erreicht, ohne dass dort noch zusätzlich aufgewärmt oder mit anderen Stoffen versetzt werden müsste.

Das Gebiet der Thermen von Saturnia stellt ein sehr großes Gebiet dar, wobei ein Teil davon frei verfügbar ist, und ein Teil, wo sich die luxuriösen Thermen von Saturnia entwickelt haben, mit Thermalbädern und Luxushotel.

Die Thermen von Sorano

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Die Bäder von Sorano sind eine Reihe von heißen Quellen ca. 3-4 km südlich von Sorano, in der Tuffsteingegend. Das Vorhandensein von heißen Quellen in der Umgebung der Tuffsteinstädte, nahe dem Zentrum von Sorano, war seit dem Mittelalter bekannt, als die Pfarrkirche Santa Maria dell’Aquila direkt über einer der heißen Quellen gebaut wurde.

Der Ort wurde wahrscheinlich von den Aldobrandeschi und später von den Orsini für ihre Bäder verwendet. Später wurden sie komplett aufgeben und erlebten eine Zeit des Verfalls.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurden eine Reihe von Arbeiten durchgeführt, um die zahlreichen Quellen wiederherzustellen und es wurde eine neue Anlage gebaut.

Das Thermalwasser sprudelt in mehren Quellen aus dem Boden, entlang einem größeren und einem kleineren Bach. Die Quellentemperatur beträgt 37,5 ° C. Letztere wird als Magnesium- und Calciumhaltiges Thermalwasser eingestuft.

Die heißen Quellen können bequem benutzt werden, sowohl in der modernen Einrichtung, als auch frei entlang des unteren Baches.

Hier ein paar Angebote: http://www.termedisorano.it/day-spa/

 

Die Thermen von Petriolo

Die Terme di Petriolo (oder Bagni di Petriolo) bilden eine der heißen Quellen in der Toskana. Die Lage ist im Ombrone-Tal, entlang des Flusses Farma, an der Grenze zwischen den Gemeinden von Monticiano und Civitella Paganico, jeweils in der Provinz Siena und Grosseto.

Der Ort ist hauptsächlich für seine Thermen bekannt, die bereits den Etrusker und Römern bekannt waren. Die moderne Thermalanlagen entstanden am Anfang des 20. Jahrhunderts und wurden im Jahr 2000 erweitert.

Das Thermalwasser entspringt bei einer Temperatur von +43 ° C entlang eines Abschnittes des Flusses Farma und wird durch die Anwesenheit von Schwefelwasserstoff gekennzeichnet, mit einer sulfidrometrischen Konzentration von 21 Milligramm pro Liter. Es sind auch freie Kohlendioxide, Calcium, Fluorid und Chlorid-Ionen, Sulfat und Wasserstoff vorhanden.

Diese Eigenschaften klassifizieren das Wasser von Petriolo als sulfidrisches Wasser, Salz-Sulfat-Hydrogenkarbonat-alkalisch-erdig hyperthermal.

Die heißen Quellen sind sowohl frei zugänglich, als auch in der Thermalanlage und in dem angrenzenden Hotel.

Für Informationen: http://termepetriolo.it/it/index.php

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